10 Jahre Münchner Heldentheater!


Unsere aktuelle Produktion:

DIE TELL

nach Friedrich von Schiller

Leben wir in aufgeklärten, modernen Zeiten, in einer Welt, in der es Gleichberechtigung gibt? Ein Blick in viele Länder zeigt: mitnichten. Frei nach Friedrich von Schillers "Wilhelm Tell", ist es nun "Die Tell", die aufbegehrt, sind es Frauen, die für bislang verwehrte Freiheiten kämpfen, die sich gegen Unterdrückung und vorsintflutliche Behandlung jeglicher Art wehren.

 

Premiere am 21. September um 19:30 Uhr im Einstein Kultur

Spieltermine: 22./23. September und 5./6./7. Oktober um jeweils 19:30 Uhr im Einstein Kultur

 

Mit: Jasmin Barsuhn, Stephan Gerster, Georg Grieshaber, Sabrina Hodapp, Nils Paskarbies, Anna Schmölz, Katrin Schmölz, Martina Sedlmeier, Anke Stumpp, Thomas Stumpp, Katrin Thomaschewski, Bogdan Tolj

 

Regie: Thomas Stumpp

 

Regieassistenz: Mehrnoosh Esmaeilimatin

 

Eintritt: 20 € / 12 € erm. für Studenten, Schüler, Münchenpassinhaber, Azubis, Schwerbehinderte

 

Spielstätte: Einstein Kultur, Einsteinstraße 42, 81675 München, Halle 1

 

Gefördert vom Bezirksausschuss Au-Haidhausen

 

 

Fotos Sane Dechantsreiter


Unsere vergangenen Produktionen:

Le Havre

Bühnenadaption nach dem Film von Aki Kaurismäki

Marcel Marx und seine Frau Arletty leben in bescheidenen Verhältnissen, glücklich und in guter Nachbarschaft, in der normannischen Hafenstadt Le Havre. Als seine Frau schwer erkrankt und ein Flüchtlingsmädchen in Marcels Leben tritt, ist nichts mehr, wie es war. Mit Gewitztheit, Kreativität und Unterstützung seiner Nachbarn nimmt er diese Herausforderungen an, und entwickelt dabei eine ganz besondere Beziehung zur Polizei. Eine Geschichte über die Zivilcourage der vermeintlich 'kleinen Leute', über Hilfsbereitschaft und Nachbarn, die zu Freunden werden. Ein Plädoyer für Optimismus und die Leichtigkeit des Lebens.

Schauspiel: Ali Haydar Akbaba, Smaranda Dancu, Katrin Thomaschewski, Nils Paskarbies, Tula Sleik, Bogdan Tolj, Mirko Leko, Susanna Koussouris

Regie: Georg Grieshaber

Premiere war am 18. Mai 2023


Fotos Robert Niedring


Thomas Stumpp als Sohn in VATERSPRACHE - muenchner helden*theater
Thomas Stumpp als Sohn in VATERSPRACHE - muenchner helden*theater

Vatersprache

von Albert Ostermaier

Eine verpasste Vater-Sohn-Beziehung und das Ringen des Sohnes um seine Identität als Mensch und Mann. Eigentlich ist es fast ein Stück über das Mannsein. Ostermaier hat eine vielschichtige Figur geschaffen, die uns einen Blick in ihre inneren Abgründe gewährt und ihre Wunde zeigt, die sich eigentlich sonst im Schatten befindet. Der poetische Text fängt das Klingen an und fesselt unsere Aufmerksamkeit. Der Schauspieler Thomas Stumpp zeigt in dieser leichten und verspielten Inszenierung das ganze Repertoire seines Könnens.

 

Die Sehnsucht nach dem Vater. Fehlt der Vater, führt dies zu einer schmerzenden Leerstelle. Und immer die Frage nach der eigenen Identität, die nicht ganz beantwortbar scheint. Wer bin ich, wenn ich nicht weiß, von wem ich abstamme? Identitätsthemen greift Albert Ostermaier in seinem Stück VATERSPRACHE auf.

 

Hier nimmt ein Sohn Abschied von der Asche seines toten Vaters, den er nie gekannt hat, der ihm so fremd und ungreifbar ist, wie das Land, das er nur aus Erinnerungen kennt: Deutschland. Was bleibt sind viele Fragen an den Vater, der diese nicht mehr beantworten kann, und Gefühle, die keinen Adressaten mehr haben. Noch in der gleichen Nacht will er zurück, seine Vergangenheit abschließen mit der Tür, die hinter ihm ins Schloss fällt. Er muss die Blindstelle seiner Biographie ausleuchten. Wie verfertigt man sich einen Vater, wenn nicht durch die Muttersprache, die man mit ihm teilt, eine Landkarte aus Hölderlin, Kleist, Adorno, Grass, Kraftwerk? Der Vater ein Nazi, ein Mitläufer, ein Konsensvater, ein 68er, ein Rebell oder nur ein Feigling. Warum, fragt er sich, ist "nicht da zu sein die grausamste Form der Nähe".

 

Über Albert Ostermaier:

Albert Ostermaier ist 1967 in München geboren, wo er heute als freier Schriftsteller lebt. Er ist einer der bekanntesten und erfolgreichsten deutschen Lyriker und Dramatiker der Gegenwart. 12 Gedichtbände, 39 Theaterstücke, 7 Libretti und 4 Romane zeugen von der unermüdlichen Schaffenskraft. Viele seiner Gedichte und Theaterstücke sind in mehrere Sprachen übersetzt und gelangten zur internationalen Aufführung.

 

Schauspiel: Thomas Stumpp

Regie und Ausstattung: Andreas Berner

 

Stückdauer: 65 Minuten

Uraufführung 2002 in Essen, Ruhrtriennale

Mit freundlicher Genehmigung des Suhrkampverlags

 

Premiere war am 8. März 2023

 

Pressestimme:

 

"... bewundernswert, wie es bei dieser Neuinszenierung des Münchner Heldentheaters im Einstein Kultur dem Solisten Thomas Stumpp gelingt, die Balance zu halten zwischen dem ausgestellten Pathos des Textes und einer fragilen Figurenzeichnung. Sein Wolf bleibt, auch oder gerade wenn er gelegentlich eine Wolfsmaske aufsetzt, der klassische 'Mann ohne Eigenschaften' - und damit ein tragischer Held. Was ja auch ausgezeichnet zum Münchner Heldentheater passt, das heuer sein zehnjähriges Bestehen in der Freien Szene feiert. Herzlicher Applaus."  Münchner Merkur, 10. März 2023 (zur vollständigen Kritik)

 

Zuschauerstimmen:

 

"Sehr gut gespielt, 60 Minuten Anspannung, und man merkt gar nicht, wie schnell die Zeit vergeht."

"Es war eine tolle schauspielerische Leistung, das Stück allein auf die Bühne zu kriegen. Zum Mitdenken wurde man auch inspiriert. Ich kann das Stück empfehlen."

"Das Stück hat uns richtig mitgerissen. Beeindruckendes Schauspiel, tolle Inszenierung, die Melodie der Sprache klingt noch nach. Großes Theater!"

"Eine beeindruckende schauspielerische Leistung des Alleindarstellers Thomas Stumpp, dessen Präsenz über den ganzen Abend keine 'Abnutzungserscheinungen' zeigte!"


Thomas Stumpp als Sohn in VATERSPRACHE - muenchner helden*theater
Thomas Stumpp als Sohn in VATERSPRACHE - muenchner helden*theater
Thomas Stumpp als Sohn in VATERSPRACHE - muenchner helden*theater
Thomas Stumpp als Sohn in VATERSPRACHE - muenchner helden*theater

JÄGERSTÄTTER

von felix mitterer

Andreas Forsthofer als Franz Jägerstätter - muenchner helden*theater!
Andreas Forsthofer als Franz Jägerstätter - muenchner helden*theater!

Was geht bei einer Mobilmachung oder Teilmobilmachung in einem Mann vor, der eingezogen wird, um für den Irrsinn eines Despoten morden zu müssen und mit hoher Wahrscheinlichkeit dann selber umzukommen? Wie soll er reagieren?

 

Auch dem 1907 geborenen österreichischen Bauern und Widerstandskämpfer Franz Jägerstätter ist vor rund 80 Jahren nach dem Anschluss Österreichs an das Dritte Reich selbiges widerfahren. Das Theaterstück „Jägerstätter“ von Felix Mitterer beruht auf wahren Begebenheiten und erzählt von seiner Verweigerung des Kriegsdienstes für das Nazi-Regime und den Konsequenzen: Zuerst stempelt ihn seine Umgebung zum Verräter ab und grenzt ihn aus, weil sie vor den Machthabern kuscht. Schließlich wird er verhaftet und ins Gefängnis nach Berlin verschleppt und am Ende wegen „Wehrkraftzersetzung“ im Jahre 1943 in Brandenburg an der Havel hingerichtet.

 

Das Stück lässt uns eintauchen in einen intensiven, gefühlvollen Theaterabend, der zu Herzen geht. Aber es ist nicht der Schrecken, der uns atemlos macht, sondern das kraftvolle und leuchtende Beispiel dieses besonderen Menschen und seiner besonderen Ehefrau Franziska. Wir erleben die große Liebe dieser beiden, ihre Menschlichkeit und ihren tiefen Glauben. Die pure Inszenierung stellt die Darsteller*innen in den Mittelpunkt und lässt das Publikum hautnah dabei sein.

 

In der Person des Franz Jägerstätter, ein Mensch mit all seinen Stärken und Schwächen, mit Selbstzweifeln, aber einer klaren Haltung, zeigt Mitterer, dass es möglich ist, Haltung zu bewahren und sich nicht vereinnahmen zu lassen. Hätten das alle getan vor 80 Jahren, wäre es nicht so weit gekommen. Würde überhaupt wahnsinnigen Diktatoren der Gehorsam von der Mehrzahl der Menschen verweigert, hätten diese Despoten auch keine Macht, ihre eigenen Bürger zu Verbrechen zu zwingen.

 

In einer Zeit, in der die Rufe nach „starken Männern“ und Forderungen nach nationalen Egoismen wieder lauter werden, thematisiert das Münchner Heldentheater mit dieser Inszenierung, in der ein einfacher Landwirt im Angesicht der Unmenschlichkeit selbstlosen Mut und Anstand zeigt, dass demokratische Werte nie selbstverständlich sind, sondern immer und immer wieder verteidigt werden müssen. Demokratie erfordert nun einmal Haltung, Charakterfestigkeit und Mut. Die stärkeren Mitmenschen sind am Ende eben doch die Demokraten.

 

Felix Mitterer: "Vom Weg dieses sturen Bauern, dieses mutigen Mannes, der 'Nein' sagte zu einem verbrecherischen Regime, 'Nein' sagte zu den Massenmördern, wird das Stück handeln. Und von seinen Zweifeln und Ängsten, von seinen inneren Kämpfen, und von seiner Konsequenz, die uns weniger Mutigen ein Stachel im Fleisch ist."

Schauspiel: Ali Akbaba, Andreas Forsthofer, Markus Götz, Georg Grieshaber, Carmen Haselbeck, Nils Paskarbies, Katrin Schmölz, Katrin Thomaschewski, Bogdan Tolj

Bühnenmusiker: Holger Jerzembek
Bühnenbild: Mehrnoosh Esmaeilimatin

Video und Licht: Hans Weiß
Regie: Andreas Berner
Spieldauer: 1 Std. 45 Min., keine Pause
Premiere war am 24. November 2022
Mit freundlicher Genehmigung des Wilhelm-Köhler-Verlags

Zuschauerstimmen:

"Jägerstätter - spannend, ergreifend und fesselnd von Anfang bis Ende! Unbedingt anschauen!"

 

"Wir haben gestern Abend den 'Jägerstätter' im Einstein gesehen und waren total begeistert:
Es war nicht nur wirklich großartig, emotional und berührend gespielt. Die Inszenierung verzichtet auf irgendwelchen Schnickschnack, ist auf das Wesentliche fokussiert und gibt den Darstellern so den nötigen Raum. Die Bühnenmusik von einer einzelnen E-Gitarre unterstreicht eindrucksvoll die ergreifende Stimmung und setzt spannende Akzente.
Es war wirklich ein großartiger Theaterabend - Freunde des Theaters: Schaut Euch den 'Jägerstätter' an!!! Es lohnt sich."

 

"Wieder ein sehr gutes Stück. Das Heldentheater hat gute Schauspieler. Die Zeit verging wie im Flug. Es wahr sehr bewegend. Nach einer wahren Geschichte. Freue mich schon auf die nächste Inszenierung."

 

"Ich fand es sehr gut, sehr intensiv. Einige Szenen mit Gänsehauteffekt. Das 'Dorf' war krass."

 

"Kompliment an alle Beteiligten! Das Stück hat mich von Beginn an gefesselt. Klasse, wie ihr die wahre Lebens-, Liebes- und Leidensgeschichte von Franz Jägerstätter gespielt und umgesetzt habt. Das Vorlesen der historischen Dokumente hat mich sehr berührt. Nicht zuletzt hat auch die facettenreiche Bühnenmusik dazu beigetragen, dass das Drama der Familie Jägerstätter noch lange in einem nachklingt. Ich freue mich schon auf die nächste Inszenierung ...!"

 

"Das man eine wahre Geschichte aus der dunklen Vergangenheit der Geschichte von Deutschland und Österreich neu als Theaterstück umsetzt, hat auch heute beileibe nichts an Aktualität verloren. Hervorragende Leistungen der Schauspielergruppe, musikalisch passend begleitet."

Katrin Schmölz als Franziska Jägerstätter - muenchner helden*theater!
Katrin Schmölz als Franziska Jägerstätter - muenchner helden*theater!

Zum Newsletter anmelden

Hinweis: Bitte die mit * gekennzeichneten Felder ausfüllen.

Pleasure & Pain, Loss & Gain, Fame & Shame, Are all the Same, They're all just Happening... ~ Ram Dass